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Der Beruf des Müllers

Der Beruf des Müller und der Müllerin zählt zu einem der ältesten heute bekannten Berufe und wird vielleicht gerade deshalb von der Gesellschaft häufig falsch gedeutet. Die allgemeine Vorstellung des Berufes geht von dem Bild der Mühle am rauschenden Bach aus und zumeist weiß gekleideten Männern, die körperlich anstrengende und schmutzige Arbeit verrichten. Doch das einstige Müllerhandwerk ist einem hochtechnisierten und geistig anspruchsvollen Beruf gewichen, indem weniger die Kraft, sondern fundiertes Wissen und logisches Denken benötigt wird. Aus diesem Grund wurde 2006 der Berufsbezeichnung unter dem damaligen Wirtschaftsminister Michael Glos, von Beruf selber Müllermeister, der Namenszusatz „Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Mischfutterwirtschaft“ verliehen. Durch Nutzung des allgemeinen technologischen Fortschritts, in Form von automatisierten Produktionsanlagen, besserer Analysetechnik und neuen Qualitätsanforderungen, hat sich zudem der Aufgabenbereich der Verfahrenstechnologen verändert.1 Die Hauptaufgaben des Müllers liegen zwar immer noch in der Getreideannahme, Getreidereinigung, Getreidelagerung, Getreidevorbereitung und in der Erzeugung der je nach Mühlenwirtschaftssegment zu produzierenden Mühlenerzeugnisse, d.h. in der Mehl- oder Feinmüllerei in der Erzeugung von Mehlen, Grießen, Schroten, Keimen und der Kleine, sowie von Getreideflocken, Grützen und Graupen in der Schälmüllerei und hochwertigen Futtermitteln in der Mischfutterherstellung.2 Doch gerade qualitative Kontrolle im Labor sowohl der Rohware als auch von Zwischen- und Endprodukten übernehmen wichtige Funktionen in der Mühle. So wird mit Hilfe von Schnelltests bei der Getreideannahme kontrolliert ob das Getreide lagerfähig, von Schädlingen befallen oder für die Verarbeitung geeignet ist.3 Zwischen- und Endproduktkontrollen zeigen den Erfüllungsgrad der Produktspezifikationen und ermöglichen dem Müller Korrekturen bereits während der Produktion durchzuführen.4 Eine weitere Aufgabe des Berufsbildes des Müllers, die zunehmend in den Focus rückt, ist die Implementierung und Durchführung von Qualitätsmanagementsystemen. Die Gründe für die Notwendigkeit solcher Lebensmittelstandards liegen zum einen in der zunehmenden Dichte von Lebensmittelskandalen wie der Vogelgrippe oder dem Dioxinskandal und zum anderen in den steigenden Anforderungen an Mühlen in Bezug auf Lebensmittelsicherheit und Qualität. Zu den wichtigen Formen zählen die ISO und die IFS Standards, diese durchleuchten den gesamten Wertschöpfungsprozess einer Mühle von der Anlieferung über die Verarbeitung bis hin zur Auslieferung der Mühlenprodukte.5 Die wichtigste Aufgabe des Müllers in einem Qualitätsmanagementsystem ist die Dokumentation zur Rückverfolgbarkeit von ausgelieferten Produkten nach der GFL, demnach muss der gesamte Produktionsfluss von der Anlieferung des Getreides bis zur Auslieferung der Mühlenerzeugnisse so dokumentiert sein, dass in einem Beschwerdefall jederzeit mangelhafte Produkte identifiziert und vom Markt genommen werden können.6

 

  1. 1Vgl. Gewerbliche Schule im Hoppenlau: Das Berufsbild des Müllers, Link, Zugriff am 16.04.2012.
  2. 2Vgl. AMS Österreich: VerfahrenstechnikerIn für die Getreidewirtschaft, Link, Zugriff am 16.04.2012.
  3. 3Vgl. Seibel, W.: Warenkunde Getreide, 2005, S. 101 - 102.
  4. 4Vgl. Erling, P.: Handbuch Mehl- und Schälmüllerei, 2004, S. 295 - 296.
  5. 5Vgl. Seibel, W.: Warenkunde Getreide, 2005, S. 331 - 332.
  6. 6Vgl. Erling, P.: Handbuch Mehl- und Schälmüllerei, 2004, S. 460 - 461.

 

Weitere Informationen und Videos zum Beruf des Müllers findest du auf:
www.mueller-in.de
Direkt zum Video: www.mueller-in.de/index.php?id=27